Zum Auftakt der Aktionswoche rund um den Digitaltag 2025 luden der AWO Bundesverband e. V. und der Caritasverband für die Diözese Limburg e. V. zu einer kompakten Online-Fachveranstaltung ein. Rund 65 Teilnehmende aus Wohlfahrt, Wissenschaft und Praxis informierten sich über aktuelle Entwicklungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Eingliederungshilfe.
In seiner Keynote gab Prof. Dr. Bastian Pelka (TU Dortmund) einen fundierten Überblick über den Stand der KI-Forschung im Feld der Teilhabe. Er betonte, wie entscheidend die konsequente Einbindung der Zielgruppen für die Entwicklung sinnvoller Anwendungen ist – und welche Faktoren zu einem gelingenden Einsatz beitragen können.
Im Anschluss konnten die Teilnehmenden in verschiedenen Themenräumen gemeinwohlorientierte KI-Tools kennenlernen und erproben:
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Simba AI: Dr. Theresa Züger und Freya Hewett stellten die Web-App des Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft vor, die komplexe Texte automatisch vereinfacht – ein hilfreiches Werkzeug für mehr Verständlichkeit im Alltag.
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Sprachassistenzsysteme anpassen: Alexa, warum sind digitale Produkte so selten auf die Bedarfe von Menschen mit Behinderung ausgelegt? David Scholtz präsentierte ein Projekt des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD), das Sprachassistenten wie Alexa barriereärmer gestalten will – orientiert an den konkreten Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen.
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Verainfacher: Das Team von KOPF, HAND + FUSS gGmbH, vertreten durch Stefan Friese und Judith Zinke, zeigte ein KI-gestütztes Assistenz-Tool, das gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt wurde.
Die Veranstaltung machte deutlich: KI kann die soziale Teilhabe stärken – wenn sie zielgruppenorientiert gestaltet ist. Sie kann Fachkräfte unterstützen und Barrieren abbauen. Gleichzeitig wurde klar: Diese Technologien sind Werkzeuge, keine Wundermittel. Viele Systeme befinden sich noch in der Entwicklung, und die Mitgestaltung durch Menschen mit Behinderung ist bislang oft unzureichend.
Damit KI zu einem Instrument für mehr Inklusion wird, braucht es Mut zur Mitgestaltung – von Seiten der Wohlfahrtsverbände, der Fachpraxis und der Zivilgesellschaft. Denn eine inklusive Digitalisierung gelingt nur, wenn alle mitgedacht und einbezogen werden.